Alter: geboren ca. Anfang Dezember 2020
Geschlecht: Hündin
Kastriert: ja
Schulterhöhe ca. 52 cm
Verträglich mit Rüden, Hündinnen, Welpen und Katzen

Handicap: Taubheit oder sehr schlechtes Hören


Mitte November war Anca zusammen mit einer Studentin/Helferin unterwegs. Auf dem Weg zu einer Pflegestelle bemerkte Anca einen Hund am Straßenrand liegend. Sie nahm an, dass der Hund überfahren wurde, denn er rührte sich nicht mehr. Anca fuhr weiter. Auf dem Rückweg kam Anca mit ihrer Studentin wieder an diesem Hund am Straßenrand vorbei. Irgendetwas war anderes. Anca kann gar nicht sagen, was es war. Sie hielt an und beide Frauen gingen zu diesem Hund.

Der Hund lebte. Er zitterte am ganzen Körper. Nur wenige Zentimeter neben der Straße lag er und jedes Mal, wenn ein Auto vorbei fuhr, zitterte die Fellnase noch stärker. Ein rotes Halsband war um seinen Hals. Es kam keine Reaktion von dem Hund, als Anca ihn ansprach und schließlich auch berührte. Auch eine geöffnete Nassfutter Dose brachte keine Reaktion hervor. Ancas Studentin streichelte den Hund am Kopf. Keine Reaktion. Der Hund hörte einfach nicht auf zu zittern. Kurzum nahm Anca den Hund auf dem Arm und trug ihn zum Auto. Keine Gegenwehr, keine Reaktion von der Fellnase. Er ließ alles passieren. Es stellte sich heraus, es war eine Hündin. Anca fuhr mit ihr zu ihrem Tierarzt. Nach einer Untersuchung konnte Ancas Tierarzt allerdings nichts feststellen. Die Hündin hatte keine Verletzung, nichts was zeigen könnte, warum sie so zitterte. Die einzige Erklärung - die Hündin war in einem Schock-Zustand.

Zuhause angekommen, brachte Anca Soare (rumänisch Sonne), in einen separaten Raum mit Körbchen, frischen Wasser und einen vollen Napf Nassfutter. Hier konnte sie sich erst einmal ausruhen und zu sich selbst wieder finden. Das erste was Soare tat ... sie trank. Sie hörte nicht auf zu trinken. Dann legte sie sich in ihr Körbchen und zitterte weiter. Auch am nächsten Tag zitterte Soare immer noch, allerdings nicht mehr so stark. Nach einem weiteren Tag fraß Soare ihren Napf leer und zitterte kaum noch.

Wir sind uns nun sicher - Soare hatte einen Schock. Wir wissen nicht, was sie erlebt haben muss. Sie hat lange Krallen und ihr Fell ist stumpf und voller abgestorbener Pflanzenteile. Es scheint, als wenn Soare auf sehr kleinem Raum gelebt haben muss. Sie bewegt sich kaum und wenn, dann geduckt.

Die Tage/Wochen vergingen und Soares Verhalten änderte sich. Sie möchte es immer mehr, berührt und gestreichelt zu werden. Drückt ihren Kopf oder Schnauze an die Handfläche. Lehnt sich an und genießt Berührungen. Soare kommt mit ihren Artgenossen gut zurecht. Da spielt das Alter, Größe oder Geschlecht keine Rolle. Auch Katzen sind kein Problem für Soare.

Soares Laufen/Gangbild änderte sich auch. Von ihrer geduckten Haltung, ist nichts mehr zu sehen. Doch man sieht, dass Soares Muskeln in den Hinterbeinen durch ihre Vergangenheit gelitten haben. Soare benötigt dosierte Bewegung, um ihre Muskeln wieder aufzubauen. Leider hat Soare ein Handicap, welches uns erst nach ein paar Wochen aufgefallen ist. Möglicherweise ist Soare taub oder sie hört sehr schlecht. Wenn man in die Hände klatschen über ihren Kopf oder wenn es laute Geräusche hinter ihr gibt, zeigt Soare keine Reaktion. Und doch kommt es manchmal vor, als wenn sie doch etwas hören würde.

Wir suchen für Soare Menschen, die sogenannte Nadel im Heuhaufen, die eventuell schon Erfahrung mit Taubheit oder schlechtem Hören bei Hund haben. Menschen, die dieses Handicap händeln können und Soare somit Sicherheit vermitteln können. Soares neues Zuhause sollte ländlich gelegen sein, ihre Menschen Geduld und Ruhe ausstrahlen. Kinder sollten nicht in Soares neuem Zuhause wohnen. Dagegen wäre ein souveräner Ersthund, der Soare an die Pfote nimmt, von Vorteil. Wir wünschen uns so sehr, dass Soare bald das Shelter verlassen kann, denn mit der Unruhe, die ein Shelterleben mit sich bringt, kommt Soare nicht gut zurecht.

Soare wird bei ihrer Ausreise vollständig geimpft, entwurmt, gechippt und kastriert sein.