Das Gelände des Seniorenheimes von Trusesti
An der Dorfgrenze von Trusesti befindet sich das Seniorenheim. Zu dem Heim gehört auch ein größeres Gelände, welches von den Bewohnern nicht sehr genutzt wird. Dafür aber von einer Gruppe von Straßenhunden, die sich hier niedergelassen haben. Es sind friedliche aber scheue Tiere, die einfach nur einen Ort gesucht haben, wo sie sich, nach der Futtersuche, ausruhen können, wo sie nicht verjagt oder mit Steinen oder anderen Gegenständen beworfen werden. Der Direktor des Heimes duldet diese Rudel, da sie sich im hinteren Teil des Geländes aufhalten, nicht aufdringlich sind und von Menschen einen gewissen Abstand halten.
Dieses Rudel besteht aus 10 Hunde, Rüden und Hündinnen, im Gebär- und Zeugungsfähigem Alter. Immer wieder wurden Welpen geboren und starben qualvoll an den fast immer tödlichen Welpenkrankheiten, wie Parvovirose und Staupe. Dem Pflegepersonal und den Bewohner taten diese Tiere leid. Sie wussten aber nicht, wie sie den Welpen helfen konnten. Immer wieder mussten sie mit ansehen, wie die Tiere leiden und ein Welpe nach dem anderen starb.
Der Direktor des Seniorenheimes erfuhr von Anca und ihrer Engagement, Straßentieren zu helfen. Er wendete sich an sie, in der Hoffnung, Anca könnte irgendwie helfen, hätte eine Idee, was man machen könnte.
Und ja, Anca hatte einen Plan.
Mit Hilfe ihres Tierarztes wollte Anca alle dort lebenden, erwachsenden Hunde einfangen und kastrieren lassen. Somit wäre eine Vermehrung dieses Rudels nicht mehr möglich und außerdem werden die Hündinnen nicht mehr von Rüden zur Paarung gejagt - sowie die Rüden werden nicht mehr in Paarungskämpfe verwickelt.
Aber, es gab ein ABER.
Ancas Plan funktionierte nicht von heute auf morgen. Die Hunde waren Menschen gegenüber eher scheu und liefen davon, sobald jemand ihnen zu nahe kam. Somit musste erst einmal ein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden, damit Ancas Tierarzt nahe genug an die Hunde heran kam, um sie mit einem Betäubungspfeil treffen zu können. Anca richtete auf dem Seniorengelände eine Futterstelle ein. Jeden Tag nach Schulschluss fuhr Anca zu dem Altenheim und bestückte die Futterstelle mit neuem Trocken- und Nassfutter. Oft wurde sie dabei beobachtet und mit den Tagen kamen die Hunde immer näher. Das Nassfutter roch auch einfach zu gut :-)
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Es dauerte eine kleine Weile, bis die Hunde so nahe zu Anca kamen, dass sie sie sogar fast anfassen konnte. Nun war Ancas Tierarzt an der Reihe. Mit Blasrohr und Betäubungspfeil "bewaffnet" schafften sie es, einen Hund pro Tag so zu betäuben und in die Klinik zu bringen, wo er/sie kastriert wurde. Dort blieb der/die Patient(in) nach der Operation zur Überwachung eine Zeitlang, wurde von Ungeziefer befreit, bekam noch eine Wurmkur und ein Spot-on. Kleine Wunden wurden natürlich auch versorgt. Und erst dann, wenn die Hündin oder der Rüde wieder bei vollem Bewußsein war, die Narbe sich nicht entzündet hatte, brachte Anca die Straßenhunde wieder zurück zum ihrem Rudel am Seniorenheim.
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Es dauerte ein paar Wochen bis alle 10 Hunde kastriert waren, da Anca zwischen den Einfangtagen den Hunden Ruhepausen gönnte, damit das Vertrauensverhältnis wieder neu gestärkt werden konnte.
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Natürlich bleibt diese Futterstelle bestehen bis heute. Allerdings ist das Rudel ein wenig gewandert und hält sich nun auch auf dem gegenüberliegen Friedhof auf. Jeden Tag besucht Anca das Rudel auf dem Friedhof, streut Trockenfutter aus, lässt Leckerchen dort. Und wer möchte bekommt eine große Portion Nassfutter. Für das Seniorenheim Rudel ist diese Futterstelle lebensnotwendig und die meisten Hunde des Rudels warten jeden Tag sehnsüchtig auf Anca.
Zusatz:
Es gab noch einen letzten Wurf (es waren 4 Hundekinder), bevor alle Hündin kastriert werden konnten. Anca tat ihr Möglichstes. Zwei Welpen (Anja und Anita) haben überlebten und fanden ihre eigenen Familie. :-)
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